Die fünfte Etappe – der Stephansberg

In der Begegnung der beiden deutschen Jugendspieler Keymer gegen Donchenko setzte sich mit Ersterem der jüngere durch. Bereits früh erspielte sich der Internationale Meister Keymer mit den schwarzen Steinen minimale Vorteile, die er stetig weiter ausbaute. Geschickt führte er erst seinen h-Bauer in die gegnerische Stellung, wodurch er die Schwächen im Lager fixierte, um dann auf den anderen Flügel umzuschwenken. Großmeister Donchenko antwortete darauf mit einem Qualitätsopfer, um dann im Verlauf weiteres Material zu geben. Bei genauen Hinsehen erwiesen sich die vier Bauern gegen den Turm aber als keine ausreichende Kompensation. Zwar hätte Donchenko durchaus noch genauer spielen und Keymer das Leben schwerer machen können, jedoch war es für Keymer letztendlich ein leichtes bei vielen verbleibenden Figuren, den Sieg nach Hause zu bringen. Sich verzockt, so könnte man die Partie des Großmeisters Karpetchev bezeichnen. Am Rande des finalen Exitus spielend, überschritt er bei der Abgabe des 40. Zuges nur um ein paar Sekunden die Zeit, was den sofortigen Verlust bedeutete. Zuvor zeigte er wieder einmal, dass ihm die Springtiere und die Rösselsprünge besonders liegen. Mehrmals zog er sein Pferde in der Eröffnung hin und her und verdarb Kunin die Rochade. Auch, dass er einen Bauern weniger hatte, spielte in dieser Stellung keine Rolle. In der Folge setzte er aber ungenau fort, wodurch die Initiative auf Kunin überging. In schlechterer Stellung verlor Karpatchev durch Zeitüberschreitung. Eröffnungstheoretisch und von den strategischen Überlegungen dennoch eine interessante Partie. Gänzlich unklar und unübersichtlich verlief die Partie zwischen dem Internationalen Meister Mazur und Tscharotschkin. In der Hauptvariante der französischen Verteidigung (schwarzes Lb4 mit späteren Dg4 von Weiß), die für ihre scharfen Abspiele bekannt ist, wechselte der Vorteil mehrmals. Beide Könige gingen auf Wanderschaft und die Damen drangen tief in die gegnerische Stellung ein. Taktfreude und Spieler, die gerne im Trüben fischen, sollten hier genauer hinschauen. Nachdem sich der Rauch auf beiden Seiten lichte, trug Mazur den Sieg davon Eine wahre Perle stellt die Kurzpartien zwischen dem Fidemeister Spitzl und Dettman dar. Wenn sich Figuren wechselseitig bis zur gegnerischen Dame durchfressen, stellt sich immer die Frage, wem es schneller gelingt, seine Figuren wieder in den eigenen Stall zurückzuführen. Dettmans Entschluss mit der Bauernjagd anzufangen, erwies sich als zu kühn. Andererseits hätte es diese Partie womöglich sonst nie gegeben. Sein König wurde in der Mitte exekutiert – eine sehenswerte Mattkombination.