Erst einmal ankommen…
Als der Bamberger Vorsitzende Prof. Dr. Peter Krauseneck zur Begrüßung davon sprach, dass der Großmeister Viktor Laznicka als wirkungsstärkster Teilnehmer das Feld anführt und womöglich zum Gejagten des Turniers werden würde, wusste er gar nicht, wie Recht er damit behalten sollte. Denn die erste Paarung hatte es am Spitzenbrett bereits in sich. Mit der Fide-Meisterin Doreen Troyke wartete von Beginn an eine Gegnerin auf ihn, die ihm weite Strecken einiges abverlangte. Nach ungewohntem Eröffnungsverlauf, war es erst die Stellungsverfachung und zwei schwache Züge der Erfurterin – einer wären noch verkraftbar gewesen – , die den Großmeister in die Lage versetzte, seine Stärke auszuspielen. So drang Lazincka mit Turm und König in die Stellung ein und Troyke zu Fall. An Brett drei kam es hingegen zum ersten kleineren Überraschung der Turniers. Aus der Eröffnung konnte der slowakische Großmeister Milan Pacher kein Kapital schlagen; und so war es der Amateur Wolfgang Müller der trocken nach weiterem Figurentausch, sich über ein Remis freuen konnte. Extra zum Turnier angereist waren auch die beiden Ukrainer Internationaler Meister Dimitri Stets und dessen „Schüler“ Ruslan Karayan. Doch war es der vermeintliche Schüler, der dem Meister hier die Show stahl, während der Meister seine ganze Routine ausspielte. Karayan opferte erst die Qualität und um dann in einem „Feuerwerk“ die Dame für den Turm herzugeben. In dieser unübersichtlichen und unangenehmen Stellung, war es Birkner der den Überblick verlor und taktisch überspielt wurde. Besser als seine Frau machte es nur der Internationale Meister Christian Troyke, der seinen Gegner Niclas Mooser bereits frrüh vor unlösbare Aufgaben stellte. Und was lief an übrigen Brettern? Und was machten die Bamberger? Hier setzten sich überwiegend die Favoriten durch, während sich die Bamberger noch bedeckt hielten. Justus Schmidt, Internationaler Meister Josef Pribyl und Ralf Riemer kamen nicht über ein Remis hinaus. Ralf Mittag überspannte den Bogen sogar noch und verlor in schlechterer Stellung. Lediglich Krauseneck und Barbara Niedermaier machten von sich Reden. Ersterer wehrte das risikoreiche Spiels seines Gegners gekonnt ab und Niedermaier gelang einen stärkeren Kontrahenten das Remis.
Und noch ein Tipp zum Abschluss: Am besten mit den Einheimischen in Kontakt kommt man in einem der vielen Wirtshäuser, Biergärten oder „auf dem Keller“. Der Ausspruch „A U!“ bezeichnet dabei die Bestellung eines ungespundeten, unfiltrierten/ hefetrüben Kellerbieres. Vielleicht ist hierzu oder zu allem anderem Bier – im „Bierland Franken „- an einem der Tage noch die passende Gelegenheit. Wohl bekomms!